Tagesarchiv: 30. Dezember 2010

500 KHz vs 1800 KHz

Wenn in Zeiten schlechter Ausbreitung die MUF soweit fällt, dass auf 80m eine tote Zone entsteht, ist für den Verkehr innerhalb der Schweiz nur noch das 160m Band brauchbar. Diese Situation ist zurzeit recht oft anzutreffen und zuweilen besonders gut  bei der Berner-Runde zu beobachten.

Das Langwellenband 136kHz steht zwar auch zur Verfügung und bietet jederzeit (24h/365Tage) eine Verkehrsmöglichkeit zwischen Schweizer Stationen an beliebigen Orten. Allerdings nur in CW und mit entsprechenden Antennen.

Die 600m-Welle hätte in diesem Fall einige Vorteile zu bieten. Nachts wird nie eine tote Zone auftreten und tagsüber kann mit einer guten Grundwelle gerechnet werden, wie obenstehendes Bild zeigt. Bei genügend Bandbreite hätte es sicher auch noch Platz für zwei bis drei SSB Kanäle und der Antennenbau ist weitaus weniger kritisch als auf Langwelle.

Im Bild oben habe ich die Grundwellen bei 500kHz und 1800kHz verglichen. dabei bin ich von einer mittleren Bodenleitfähigkeit ausgegangen, einer Sendeleistung von 100W und Antennenwirkungsgraden von 5% bei 1800kHz und 1% bei 500kHz. In stark hügeligem Gelände wird die Bodenwelle natürlich viel eher “ausgebremst”. Wobei im Hügelgelände die 600m-Welle besser über die Hindernisse kommt. Der Unterschied wird dort noch grösser sein. Im Gebirge wirds jedoch kritisch. Die Hochalpen stellen recht wirksame Barrieren gegen Bodenwellen dar. Wie gross die Dämpfung ist, können nur Versuche zeigen. Im Langwellenband 136kHz ist die Dämpfung bereits recht hoch. Trotzdem sind dort rund um die Uhr Verbindungen mit Stationen in Norditalien möglich.

73 de Anton

PS. Zum Diagramm: S9 entsprechen üblicherweise 50uV, +20dB wären also 500uV. Jede S-Stufe unterhalb S9 stellt eine Halbierung der vorhergehenden dar: S8 wären also 25uV. Doch meistens zeigen die S-Meter unter S7/S8 massiv falsch an.