Tagesarchiv: 9. Juni 2011

Noch mehr Tuner

Wenn ich den Eindruck erweckt habe, es gäbe nur CG und SGC Tuner, so ist das falsch. Automatische Tuner, bzw. Koppler, gibt es noch von weiteren Herstellern. Damit meine ich nicht all die Automatiktuner mit Anzeigeiunstrumenten und Bedienungselementen, die man nur im Shak benutzen kann. Ich spreche von Remote-Tunern, wasserdicht und ferngesteuert, die eine x-beliebige Antenne anpassen können – draussen bei jedem Wetter.

Einem Fabrikat, dem man ab und zu auf Ebay begegnet ist der SEA-Tuner. Zum Beispiel der SEA-1612C. Die Dinger sind recht teuer und stammen meistens von Schiffen. Dort sind sie auch bestens bekannt. Interessant ist natürlich ein Blick ins Innere. Und da staunt der OM: was er da sieht, ist nichts anderes, als ein alter SG-230, wie er von SGC bereits vor 20 Jahren gebaut wurde. Die Komponenten sind zwar etwas anders angeordnet, doch die Ähnlichkeit ist frapant. Die gleichen Relais, die gleichen Kondensatoren am Eingang, die beiden letzten Spulen mit den gestapelten Ringkernen, um nur einige Auffälligkeiten zu nennen.

Da stellt sich dann doch die Frage, wieso sollte man ein solches Teil für 800 oder 1000 Dollar kaufen, wenn man einen neuen SG-230 für weniger Geld bekommt?

Aber es gibt ja noch den SEA-1630. Auch ihn findet man zuweilen als Occasion in der E-Bucht. Dieser Tuner ist tatsächlich anders, wie man sich mit einem Blick in sein Innenleben überzeugen kann. Interessant ist die grosse Anzahl an Induktivitäten, wobei sechs davon auf Ringkerne gewickelt sind. Trotzdem ist es, gemäss Beschreibung, ein L, bzw. Pi-Tuner wie alle anderen auch. Interessant ist die Leistungsgrenze von 300W PEP (über 4MHZ, darunter 150W). Beide Tuner stammen von der Firma SEA Com Corp in Mountlake Terrace im Staat Washington, USA.

Ein anderer Tuner, auf den man hierzulande nicht so oft trifft, ist der MFJ-927. Auch ein Remote-Tuner, der mit jedem Transceiver betrieben werden kann. Aber im Gegensatz zu den kommerziellen SEA-Tunern, wurde er in erster Linie für den Amateurfunkmarkt entwickelt. Ein Blick in sein Inneres habe ich nur hier gefunden. Das Bild ist zwar klein, doch immerhin lassen sich grosse Luftspulen erkennen, der Aufbau scheint dem SG-230 zu gleichen. MFJ hat zwar nicht gerade die beste Reputation, was die Qualität seiner Produkte anbelangt, doch ein Versuch könnte interessant sein, zumal der Preis stimmt. Vielleicht ist die Qualitätskontrolle ja inzwischen besser geworden.

Ein weiterer Remote-Tuner kommt von LDG. Der RT-11 ist für 125W PEP spezifiziert, doch ein Blick in sein Inneres lässt leise Zweifel aufkommen. “Spässe” wie mit dem SG-230 würde ich mir mit diesem Teil nicht erlauben und mich strikte an die Leistungsgrenze halten. Die Relais sind klein, die Kondensatoren geradezu winzig. Alle Induktivitäten sind übrigens auf Toroide gewickelt – was aber keinen Nachteil bedeutet. Das Interessante an diesem Tuner ist, dass er bereits ab 0.1W abstimmt und dass er auch für das 6m-Band geeignet ist.

Natürlich haben auch die grossen Funkgerätehersteller wie Yaesu oder Icom eigene Tuner im Programm. Doch diese sind nur für die eigenen Transceiver ausgelegt und müssen mit einer Steuerleitung mit diesen Verbunden werden. Wie sich das umgehen lässt, wird hier am Beispiel des AT-130 von Icom gezeigt.

73 de Anton

Bild: Begali Simplex Basic, mit der ich zurzeit fleissig am Üben bin, habe ich doch mein bisheriges Amateurfunkerleben nur mit Klopftasten gefristet.