Tagesarchiv: 13. Juni 2011

6m Es

Obiges Bild zeigt eine Analyse meiner Es-Verbindungen auf dem 6m Band im Jahre 2009. Es sind 103 QSO’s. Eigentlich habe ich 106 QSO’s gemacht. Aber die Langstreckenverbindungen in die Karibik und USA habe ich ausgeklammert. Auch Lokalverbindungen habe ich nicht berücksichtigt. Gearbeitet wurde mit 100W an einer Vertikalantenne sowohl in SSB wie auch in CW. Auf der X-Achse sind die überbrückten Distanzen eingetragen, auf der Y-Achse die QSO’s.

Daraus sind zwei Dinge ersichtlich: ab etwa 1800km wird es schwierig und QSO’s über 2000km sind selten. Das ist vermutlich die maximale Sprungdistanz für eine einzige Es-Reflektion. Zumindest in meinem Fall. Allerdings könnte diese Grenze auch darin begründet sein, dass von meinem QTH aus, in der Mitte Europas, nur wenige 6m-Stationen in Entfernungen von über 2000 km QRV und damit erreichbar sind.

Die untere Grenze ist jedoch unzweideutig. Stationen unter etwa 700km sind kaum mehr zu erreichen. Von dort erstreckt sich die tote Zone hinab bis zu den terrestrischen Verbindungen über kurze Distanzen (in meinem Fall ein QSO). Das sind je nach Lage einige 10 bis über 100km.

Die tote Zone im 6m Band ist also sehr gross. In dieser Zone können sich Stationen nicht gegeseitig hören und so kommt es, dass immer wieder mehrere auf der gleichen Frequenz oder zu eng beieinander rufen, bzw. versuchen QSO’s zu fahren. Wie schon erwähnt, ist der Herdentrieb sicher ein Grund dafür. Man drängt sich um das Wasserloch (50.150 in SSB).

Schuld ist aber auch der Bandplan, der in Zeiten entstanden ist, als auf 6m die Funkamateure in Europa noch dünn gesät waren. Er entspricht nicht mehr den heutigen Verhältnissen. Zumal in den meisten Ländern 1 bis 2 MHz freigegeben sind. Davon nur etwas über 100 kHz zu nutzen und dafür ein Gedränge zu veranstalten ist unlogisch.

Meines Erachtens sollte man den Bandplan etwas auseinanderziehen. CW und SSB-Bereiche grösser machen. Sonderfrequenzen, insbesondere für MS, weiter nach oben verlegen. Ebenfalls den Bakenbereich. Den FM-Bereich müsste seiner tatsächlichen Bedeutung in der Praxis angepasst werden (verkleinert). Zumindest sollte man, meines Erachtens,  den 2m-Bandplan als Vorbild nehmen.

Aber vielleicht ist es bei unseren Bandplänen so wie in der Politik. Die, welche die Regeln machen, “schweben” auf anderen Ebenen und haben kaum eine Ahnung vom Leben der Betroffenen?

73 de Anton